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Familie – plötzlich Schulkind! / Brief an meine Tochter

Mein kleines, nun ganz schön großes Mädchen,

heute ist Dein großer Tag! Der Tag, auf den Du schon so lange hingefiebert hast. Aufregung, Spannung und ganz viel Vorfreude lagen hier in den letzten Wochen in der Luft.
Am 30. Juni war Dein letzter Kindergartentag, danach haben wir lange Sommerferien gemeinsam als Familie verbracht. Manchmal war das Thema Schule ganz weit weg, doch ich merk(t)e, dass Dich die Einschulung und Dein damit verbundener neuer Lebensabschnitt doch sehr beschäftigt haben.
Manchmal kamen aus heiterem Himmel Fragen: „Mama, muss ich dann auch jeden Tag Hausaufgaben machen?“ „Ja, wie Dein Bruder auch.“ „Jeden Tag?“ „Ja, unter der Woche schon.“ „Hm.“
Ganz oft hast Du Deinen neuen Schulranzen angezogen und hier zu Hause Schule gespielt oder bist damit einfach im Haus spazieren gegangen.
Immer wieder hast Du darum gebeten, Deine Schulsachen, also die Bücher, Hefte, Ordner usw., angucken zu dürfen.

Die Schule, Deine künftige Lehrerin und die meisten Kinder der Schule kennst Du schon von Deinem Bruder, noch aus dem Kindergarten oder jetzt von den Ferienspielen, bei denen Du manchmal schon mitgemacht hast.

Und heute ist es soweit: Du wirst eingeschult.
Wo bei Dir die Freude überwiegt, merke ich immer deutlicher den Klos in meinem Hals, die Tränen, die aufsteigen und sich nur schwer herunterschlucken lassen. Nun bist auch Du kein kleines Kind mehr, sondern ein großes Schulmädchen, das jetzt unaufhaltsam und noch in schnellerem Tempo ihren Weg gehen wird! Meine Babys, meine kleinen Kindern, werden groß.
Während das Mamaherz vielleicht aus Sentimentalität und Wehmut weint, schwingt auch ganz viel Stolz und Glück mit. Glück, Dich auf Deinem Lebensweg begleiten zu dürfen. Stolz, dass Du so ein tolles Mädchen bist! Mein Mädchen.

Auch wenn wir beide hier in der Familie es manchmal (oder manchmal ganz schön oft) am schwersten miteinander haben, weil wir ziemlich oft anecken, weil Du Deine Launen immer als erstes an mir auslässt, weil Du ein Papamädchen bist und weil Du auch so verdammt stur und dickköpfig (wie ich es bin!!) bist, bist Du ein wundervolles, hübsches, schlaues und sehr starkes Mädchen. Mein Mädchen.

Ein neuer Lebensabschnitt bedeutet immer wieder auch einen Umbruch. Dies war deutlich zu spüren, denn auch Deine (Gefühls-)Welt stand etwas Kopf. So viele Dramen, so viel Geheul und Geschrei hatten wir nicht mal zum Höhepunkt Deiner Trotzphase erlebt. So völlig konträr zu Deiner sonst so selbstbewussten, lebensfrohen und starken Art. Ich weiß, dass dies – wie so oft im Leben mit Kindern – eine Phase ist. Ich weiß auch, dass wir diese bald geschafft haben und alle gestärkt daraus gehen und lachend zurückblicken.

Nun möchte ich Dir hiermit alles Gute und Liebe zum Schulanfang wünschen, nur das Beste für Deinen neuen Lebensabschnitt und ich freue mich ehrlich, Dich dabei begleiten zu dürfen. Egal, was ist, ich bin da.
Auch hoffe ich, dass Du ganz viel Spaß und Freude in der Schule haben wirst!

Mein Mädchen. Wie gut kann ich mich an alles erinnern, den Tag, an dem wir Dich zum ersten Mal in den Armen halten durften, Du warst so ein friedliches und entspanntes Baby, hast in den letzten (knapp) sechs Jahren so vieles gelernt, einfach so. Vom Laufen lernen, übers Radfahren, Schwimmen bis hin zum selbständigen Fertigmachen und alleinigem Losmarschieren – in die Schule. Entwicklungsschritte, die Dir selbstverständlich vorkommen, für uns, für mich als Deine Mama, immer was ganz Besonderes, was Unvergessliches bleiben werden.

Und nun geh´ los! Du weißt, ich bin da. Du wirst jetzt ganz schnell, ganz vieles lernen und bald merken, wenn ich bei der Gute-Nach-Geschichte ein paar Zeilen „überlesen“ habe.
Mein Mädchen. Ein Schulkind. Kaum zu glauben, aber wahr.
Ich liebe Dich,
Deine Mama

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