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Familie – Eltern sein, Paar bleiben / der erste Kurzurlaub nur zu Zweit

Eltern sein, Paar bleiben

Eltern sein, Paar bleiben

Eltern sein, Paar bleiben – ja, das ist immer so leicht gesagt. Aber ich glaube, dies ist für junge Eltern doch oft die größte Herausforderung. Das Baby fordert die ungeteilte Aufmerksamkeit, gerade die Mutter opfert sich zunächst auf. Oftmals kommt dann das Geschwisterchen, wenn so langsam erste Freiheiten zurückkommen würden. Und dann? Dann lebt man Familie. Was auch gut so ist. Was auch richtig so ist. Die Bedürfnisse der Kinder stehen nun mal an erster Stelle. Trotzdem ist die Gefahr da, sich selbst ein wenig zu vergessen. Man funktioniert im Team als Eltern, doch wo ist das Paar hin?
Für mich wäre es nie in Frage gekommen, ich muss abends meine kalten Füße zu meinem Mann unter die Decke strecken können. Aber nicht selten höre ich – auch im engsten Freundeskreis – dass es auf einmal getrennte Schlafzimmer (statt vielleicht Familienbett) gibt. Mama schläft mit dem/den Kind/ern im Ehebett, Papa im Gästezimmer. Hm…

Wie Eltern ein (Liebes-)Paar bleiben

Es gibt unzählige Tipps im Netz zu dem Thema und das möchte ich hier gar nicht ausführen. Ganz ehrlich, ich glaube das Wichtigste ist „im Gespräch zu bleiben“. Dies wiederum ist aber auch mit das Schwierigste. Selbst wenn man sich ja gern verbal austauschen würde, nicht selten wird man direkt durch ein „Maaaamaaaaa!“ oder „Paaapaaa, weißt Du…?“ unterbrochen, wenn man gerade seinen Satz begonnen hat. Und sind die Kinder dann endlich im Bett, gibt es noch die Spülmaschine ein- oder auszuräumen, den Rasen zu sprengen oder oder oder. Dann kommt die Müdigkeit geballt und das kleine Gespräch wird vertagt. Auf morgen oder übermorgen oder, ach, so wichtig war es dann ja gar nicht.

Klar, die Kinder werden größer und Freiheiten kommen zurück. Doch leider hört man immer wieder, welche Beziehungen gescheitert sind. Soweit soll es ja gar nicht kommen.

So haben wir, dank der Großeltern, recht früh begonnen einmal im Monat auszugehen. Oh ja, war ich anfangs müde und wollte die „freie Zeit“ eigentlich nur zum Schlafen nutzen. Aber es muss keine wilde Party sein. Zu Zweit Essengehen z.B. bietet einfach Zeit und Raum für Gespräche, ohne dass einer ein Schnitzel schneiden muss, auf der anderen Seite ein Glas umkippt oder das 81. Mal in der Minute ein „Maaaamaaaa!“ ertönt.
Wenn dies nicht möglich ist, würde ich empfehlen das Ausgehen wenigstens ab und an fest zu Hause einzuplanen. Also wenn die Kinder schlafen sich zusammensetzen, vielleicht bei einem Gläschen Wein und einfach zu reden. Als Ritual.

Mittlerweile haben wir auch eine feste Babysitterin und können doch auch ein zweites Mal im Monat ausgehen. Sogar wilde Parties waren wieder möglich.

Kurzurlaub zu Zweit
Quelle:pixabay.com

Der Knaller war aber vor knapp drei Wochen: ein Kurztripp ins Allgäu – ohne Kinder. Das erste Mal seit fast zehn Jahren Elternschaft waren wir alleine im Kurzurlaub. Auch wenn das schlechte Gewissen tatsächlich mal durchkam, es war schön. Wellness für Zwei. Zwar hätte keiner gedacht im Mai in den Schnee zu fahren, aber vielleicht waren die draußen leise rieselnden Schneeflocken bei einem warmen Saunaaufguss gerade das i-Tüpfelchen!

Wellness, Yoga, Ayurveda und Detox-Küche wären auch nichts für unsere Kinder gewesen. Aber Ruhe und Entspannung war genau das Richtige für uns.
Zeit für Gespräche, über Gott und die Welt, Zeit zum Entspannen, Zeit für Sport – und das alles zusammen genießen. Das ist Paarzeit deluxe – und spendet so viel Kraft für den Alltag, wenn man als Eltern wieder einfach im Team funktioniert…

Was ich damit eigentlich auf den Punkt bringen möchte: vergesst Euch als Paar nicht und vor allem schafft Raum für Gespräche und wenn es nur das „wie war Dein Tag, Liebling?“ ist, was als festes Ritual eingeführt wird. Auch wenn bei unserem Trip die Anekdoten der Kinder viel Platz in Gesprächen eingenommen haben, ist es einfach schön, wenn man sich auch noch anderes zu erzählen hat…
Smartphone aus und reden – Paar bleiben, trotz Eltern-Alltag.
Eure Bea

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hallo,

    Wie wahr. Im Gespräch zu bleiben, ist das Wichtigste. Das geht aber auch ohne Alkohol 🙂
    Unsere Kinder kamen, da waren wir bereits 10 Jahre zusammen und haben unsere Freiheit voll und ganz ausgenutzt. So empfanden wir das Familienleben nicht als Entbehrung für die Partnerschaft .

    Wir hatten keine Großeltern als abendlichen Babysitter, und so blieb uns nur Fremdbetreuung bzw.Freunde zum Unterbringen nachts. Ehrlich gesagt war mir da oft der Aufwand zu groß.

    Wir haben unseren Kinder früh beigebracht, allein zu bleiben (mit 10). Mit Handy auch kein Problem.

    Wenn wir sie mitnehmen (müssen), dann wissen sie, dass es ein Termin ist, der den Eltern etwas bedeutet und den sie einfach auch mal aushalten müssen. Genau wie wir Kindergeburtstage, Schulfeiern und eine volle Spielbude. Gegenseitiger Respekt eben.

    LG

    1. Hallo Bianca,
      das klingt ja toll, vor allem, dass Ihr es den Kindern gleich so beigebracht habt, dass es auch „Termine“ gibt, die den Eltern was bedeuten. Klingt nach einem harmonischen Familienleben bei Euch!
      Und natürlich, so war das nicht gemeint, es geht auch Alkohol, wir reden auch nicht nur beim Wein miteinander 😉
      Liebe Grüße
      Bea

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