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Kids – meine Tipps, um Bewegung in den Alltag zu integrieren

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„Kinder brauchen mehr Bewegung, aber es fehlt ihnen an Möglichkeiten“

„Kinder brauchen mehr Bewegung, aber es fehlt ihnen an Möglichkeiten“ so lautet ein Ergebnis der AOK Familienstudie 2018, die ich kürzlich gelesen habe. Lustigerweise habe ich gerade über unsere Schrittzähleruhren geschrieben, um mehr Ansporn zur Bewegung im Alltag zu schaffen.
Kinder in Bewegung
Die o.g. Studie sagt dazu, dass Zeit und Motivation für körperliche Aktivität in deutschen Familien ausbaufähig sei, was sich natürlich unmittelbar auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden der Kinder auswirkt. Kinder aus bewegungsfreudigen Familien haben eine bessere Einstellung zu Bewegung allgemein, bessere Laune und weniger Einschlafprobleme.
Es wurde aber auch festgestellt, dass es oft an Möglichkeiten für alltägliche Fitness fehlt.
Kinder in Bewegung Ballspielen
So sieht man Kinder kaum mehr auf der Straße Ballspielen oder ungestört im Wald oder Feld toben. Auch weitere Bewegungsräume für Kinder sind in den letzten Jahren einfach seltener geworden. Stattdessen besuchen viele Kinder Ganztagsschulen, in denen der Sportunterricht häufig ausfällt.

In den ersten Schulwochen zwischen Sommer- und Herbstferien war mein Sohn auch gerade ein einziges Mal beim Sportunterricht, sonst fiel dieser aus. Jetzt scheinen die Sportstunden zwar wieder regelmäßiger stattzufinden, aber es gibt insgesamt einfach zu wenig Bewegungsangebote. So sehe ich auch jeden Morgen auf dem Fußweg zu Schule oder Kindergarten ganz viele Muttis, die ihre Kinder mit dem Auto fahren. Meine Kinder müssen laufen, auch bei Regen. Wozu gibt es einen Regenschirm? Klar, bei Unwetter fahre ich sie auch, aber wenn schon in einem kleinen Ort die wenigen Minuten Fußmarsch morgens und mittags genommen werden, da wundert es mich nicht, dass Kinder sich zu wenig bewegen.

Daraus folgend möchte ich heute meine Tipps mit Euch teilen, wie man Bewegung für Kinder in den Alltag integrieren kann!

AOK-Familienstudie 2018

Bevor wir zu meinen Tipps kommen, möchte ich gern noch die wichtigsten Ergebnisse der Familienstudie von AOK erleben vorstellen, da diese doch meine Tipps ein wenig untermauern. (Zur gesamten Studie gelangt Ihr bei Interesse hier.)
Befragt wurden im übrigen 4.896 Familien, darunter Eltern mit Kindern zwischen vier und 14 Jahren und Einkommen zwischen weniger als 2.000 Euro bis mehr als 4.000 Euro pro Monat sowie Eltern verschiedener Bildungsniveaus.

Erschreckend fand ich persönlich, dass mehr als die Hälfte der befragten Eltern selbst übergewichtig sind und dass zwischen BMI (Body-Mass-Index) und Bildungsstand ein Zusammenhang erkennbar ist. So sind Eltern mit Hauptschulabschluss häufiger adipös als Eltern mit Abitur.
Jüngere Kinder sind häufiger in Bewegung und werden mit besserer Gesundheit beurteilt als Ältere.
Schlechte Laune, Einschlafprobleme und Bauchschmerzen zeigen häufig gesundheitliche Einschränkungen bei Kindern.
Die Mehrheit der Kinder nutzt Medienangebote wie Smartphone, Tablet, TV viel zu oft und die körperliche Bewegung kommt viel zu kurz.
Die befragten Eltern wünschen sich in Wohnorten eine familienfreundlichere Infrastruktur: mehr Spielmöglichkeiten, mehr Fahrradwege usw.

Bewegung für Kinder in den Alltag integrieren

Ein ganz wichtiger Punkt noch vorweg: „Sei ein Vorbild für deine Kinder!”
Hier auf dem Blog hatte ich bereits einmal ein passendes Zitat vorgestellt.
Kinder hören nicht zu, sie ahmen nach.
Wir Eltern sind die größten Vorbilder für unsere Kinder, wir können sie nicht durch Erziehung formen, wir können ihnen nur vorleben. Dazu gehört ein freundliches „Guten Morgen“ zur Nachbarin genauso wie sich im Alltag viel bewegen. Fahre ich selbst kurze Strecken nur mit dem Auto, wird auch das Kind keine Lust haben zum Freund die zwei Straßen weiter mal eben schnell zu laufen.
Wer also selbst einen aktiven Lebensstil führt, wird seine Kinder automatisch dazu animieren.

Tipp 1: Einen Spaziergang interessant machen

Ich hatte es hier auf dem Blog schon erwähnt, gerade für unseren Großen ist ein normaler „Spaziergang“ viel zu langweilig. Auch wenn wir eigentlich versuchen täglich mittags eine kleine Runde durch die Weinberge zu drehen, um nach Schule und Essen wenigstens 20 bis 30 Minuten den Kopf frei zu bekommen, um dann mit klarem Kopf die Hausaufgaben zu erledigen, ist ein Spaziergang für Kinder doch oft öde. So versuche ich einfach eine schöne Laufrunde für Spaziergänge zu finden, vielleicht an Tieren oder am Rhein vorbei. Gerade am Wasser wird meist von ganz allein getobt, Steine ins Wasser geworfen, mit Stöcken geangelt, da wird gerannt und stramm marschiert. Also schaut, ob Ihr eine schöne Runde vorbei an einem See mit Enten findet oder einen schönen Park.
Kinder in Bewegung
Hier hilft es auch oft schon, wenn der Spaziergang ein Ziel hat. Denn erst mal an den Rhein fahren, ist ja wieder mit Aufwand verbunden und kostet manchmal im hektischen Alltag einfach zu viel Zeit. Das Feld liegt vor der Tür. So schlage ich manchmal vor, wir drehen eine Runde und laufen dann beim Bäcker vorbei, wo wir frisches Brot oder Baguette kaufen und vielleicht jeder eine Kleinigkeit abstaubt. Oder ein schöner Spielplatz kann ein Ziel sein, da fällt Euch sicherlich was ein. Hier ist auch ein Picknickplatz in den Weinbergen sehr beliebt, wir laufen dort hin, machen eine Rast und laufen zurück.

Tipp 2: Kurzstrecken ohne Auto erledigen

Wie schon eingangs erwähnt, meine Kinder laufen in die Schule oder in den Kindergarten und dies auch bei schlechtem Wetter. Bekanntlich gibt es ja kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Auch wenn wir mittags im Ort unterwegs sind, wird das Auto stehen gelassen und wir laufen, ob zu einem Freund oder einer Freundin oder zu einem Arzttermin. Seien wir ehrlich, steht das Auto erst mal vor der Tür, werden wir alle bequem: „Ach, ich fahr´ mal schnell!“ Hier greift wieder die Vorbildfunktion und man kann wirklich vieles auch ohne Auto erreichen, das Kind kann auch mal zum Turnverein oder zur Musikschule nachmittags laufen, gerne gemeinsam mit uns Eltern!

Tipp 3: Sportangebote nutzen

Stichwort Turnverein, da kommen wir schon zum dritten Punkt. Mir ist es sehr wichtig, dass unsere Kinder sportlich aktiv sind. Sie durften auch bisher immer alles ausprobieren und so hat nun jedes Kind ein Hobby, ob dies Reiten, Gardetanz, Turnen, Schwimmen oder Fußball ist. Da muss ich auch die Turnvereine loben, die in den meisten Orten wirklich tolle und recht kostengünstige Angebote für Groß und Klein bieten. Neben der sportlichen Aktivität, die auch an Wintertagen für Bewegung sorgt, ist dies ja auch immer eine Möglichkeit, um Freunde zu treffen oder wie bei einer Tanzformation oder Fußballmannschaft etwas im Team zu erreichen.

Tipp 4: Bewegung als gemeinsame Familienaktion

Wie wäre es denn am Wochenende mit einer Radtour für die ganze Familie? Gemeinsame Aktivitäten stärken ja auch immer die Eltern-Kind-Beziehung und machen allen Spaß.
Kinder in Bewegung Radtour
So kann man Bewegung vielleicht an einem Tag am Wochenende als Familienritual einführen und gemeinsam Rad oder Inliner fahren oder man kann auch den Wunsch nach sportlicher Betätigung der Eltern mit Bewegung für die Kinder verbinden. Bei uns ist dies oft das Pferd, dann gehe ich eben nicht alleine ausreiten, sondern wir gehen alle mit dem Pferd lange spazieren und grasen. Oder wenn ich joggen möchte, können die Kids auch mit Rädern oder Rollern nebenher fahren.
Natürlich machen wir das nicht jede Woche, aber ab und an kann man ja auch einen gemeinsamen Schwimmbadbesuch einplanen. Da darf auch geplanscht und gerutscht werden, aber spielerisch kann man unsere beiden Großen schon gut zum richtigen Schwimmen animieren – wer zuerst die 50m schafft oder wer schafft wie viele Bahnen in fünf Minuten?

Tipp 5: Aufgaben auf die Kinder übertragen

Meine Kinder lieben es, wenn sie helfen können, wenn sie z.B. kleine Botengänge erledigen dürfen. Ob das im Stall die Bitte ist, mir einen Besen oder die vergessende Gerte aus dem Spint zu holen oder ob sie am Wochenende die Brötchen holen oder kleine Botengänge zu Nachbarn erledigen dürfen.
Man kennt das ja, die meisten – auch schon kleinen – Kinder freuen sich, wenn sie im Haushalt helfen dürfen. Im Gegensatz zu mir finden sie auch Gartenarbeit schön, also ruhig gemeinsam Laub fegen oder Unkraut jäten.

Tipp 6: Die Klassiker

In der Familienstudie gaben ja Eltern an, sie wünschen sich mehr Spielmöglichkeiten im Ort und man sehe immer weniger ballspielende Kinder draußen. Warum nicht auf die bekannten Klassiker wie Hüpfkästchen zurückgreifen und selbst für einfache Spielmöglichkeiten sorgen? Straßenkreide ist im Nu selbstgemacht, Hüpfkästchen draußen aufmalen und los geht´s! Oder holt den Kindern ein Seil! Haben wir ganz oft bei Wanderungen dabei, um die Kids bei Laune zu halten. Damit kann man Seilspringen oder Pferd spielen. Fangen und Verstecken – auch alte Klassiker, die eigentlich immer und überall funktionieren! Seifenblasen kommen auch sehr gut an. Bei einer Tour einfach immer mal wieder pusten und die Kinder die Blasen fangen lassen.
Kinder in Bewegung mit Seifenblasen

Tipp 7: Bewegungsspiele drinnen

Ich weiß, ich habe es oben selbst geschrieben, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Ja! Ja! Seien wir ehrlich, bei strömenden Regen habe ich selbst keine Lust vor die Tür zu gehen. Es gibt aber auch Alternativen für drinnen, sorgt doch einfach zu Hause für ein bisschen Bewegung. Eine Tanzparty sorgt garantiert mit guter Musik für beste Laune. Stoptanz ist hier z.B. bei allen beliebt. Ich selbst mache ja gern Yoga, da üben die Kinder auch manchmal mit.
Oder wir überlegen uns einfach was und sind gerade mal Flamingos und stehen auf einem Bein oder sind Ballerinas und stehen so lange es geht auf nackten Zehen.
Kleine Bewegungsspiele, die auch die Langeweile an grauen, langen Regentagen vertreiben.
Oder überwindet den Schweinehund, zieht Matschsachen und Gummistiefel an und hüpft in Pfützen!! Nasswerden erlaubt und auch hier ist der Spaßfaktor groß.

Fazit:

Manchmal ist das Lesen so einer Studie gar nicht schlecht, um nochmal eigene Gewohnheiten zu überdenken, um die eigene Fitness und Einstellung zu Bewegung mal neu zu bewerten. Man muss ja auch seinen Alltag nicht komplett umkrempeln, das lässt sich auch in der Realität kaum bewerkstelligen. Aber man kann vielleicht den ein oder anderen Tipp beherzigen und für kleine, aber regelmäßige Bewegungsanreize sorgen und immer daran denken, dass wir Eltern die größten Vorbilder unserer Kinder sind!

Eure Bea

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