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Kids – Kinder und Hobbys / braucht ein Kind ein Hobby?

Kinder und Hobbys

Vor kurzem wurde ich gefragt, ob ich nicht mal einen Beitrag zu den Hobbys meiner Kinder machen könnte. Eine weitere Frage war auch, ob es für Jungs noch was anderes gebe als Fußball.
Das kann ich natürlich nicht beantworten, denn jedes Kind ist anders, jedes Kind hat andere Vorlieben, es gibt die fußballspielenden Jungs, wir z.B. haben auch einen Jungen in der Tanzgruppe unserer Tochter. Vielleicht kommt es auch aufs örtliche Vereinsangebot an. Vielleicht orientiert sich das Kind sich an den Freizeitaktivitäten der Freunde. Vielleicht schlagen auch Wünsche der Eltern durch.
Jedenfalls war dies Anlass für mich, etwas über Hobbys nachzudenken.

Braucht ein Kind ein Hobby?

Wie so oft gibt es hier kein klares „Ja“ oder „Nein“.
Und ganz ehrlich, ich sehe das ganz locker und entspannt. Meine Eltern gaben mir die Freiheit als Kind ganz viel auszuprobieren, ob das Erlernen eines Musikinstruments war oder Ballet, Tanzen, Tennis, Schwimmen, Turnen, Reiten – alles wollte ich mal machen, durfte alles probieren, ja, es wurden auch Instrumente und Ausrüstungen angeschafft. Vieles war eine nette Zeit, doch erst auf der weiterführenden Schule kristallisierte sich heraus, was ich wollte und auch konnte. So war ich gut im Schwimmen, sehr gut sogar, so dass dies dann auch gezielt gefördert wurde, einige Jahre – bis, ja bis ich den Spaß etwas verlor, weil mein Herz einfach höher für das zweite Hobby schlug, dem Reiten. Und diese Passion hält bis heute an. Noch immer trauere ich ganz heimlich meiner Stute hinterher und weiß ganz sicher, irgendwann sitze ich wieder auf dem Rücken eines eigenen Pferdes!

Und genau das versuche ich meinen Kindern zu ermöglichen. Sie dürfen probieren, auch wieder aufhören, sie sind noch so klein. Und trotzdem bilden sich auch hier schon Stärken und Schwächen, kleine Talente und vor allem Leidenschaften heraus.
Aber eben – und das ist mir wichtig – noch ganz spielerisch, ohne Druck.

Vor einiger Zeit hatte ich ja schon mal den (von Euch übrigens mit am meisten gelesenen) Artikel über das Zuviel im Alltag geschrieben. Daran halte ich noch immer fest, weniger ist mehr. Ich möchte einfach die Tage meiner Kinder nicht vollständig verplanen, keinen Plan haben wie: montags Fußball, dienstags Musikstunde, mittwochs Englisch für Anfänger, donnerstags Schwimmen und freitags…. Ihr wisst, was ich meine. Glaube Kinder brauchen Zeit für Kindheit!

Was jetzt nicht heißt, dass ich ein Hobbygegner sei! Keinesfalls. Meine Kinder haben Hobbys, alle Drei! Das fördert ja auch ganz viel nebenbei, Zuverlässigkeit, Teamgeist, Verantwortung und vieles mehr.
Aber es muss Spaß machen, es darf nicht in Stress (für die ganze Familie und vor allem fürs Kind) ausarten. Es muss auch Zeiträume fürs Nichtstun geben. Denn daraus entwickelt sich eigentlich am meisten Kreativität!

Man sollte den Kinder auch, so wie ich es durfte und es meine Kinder dürfen, die Möglichkeit zum Ausprobieren und zum Wechseln geben. Oftmals geht es ja noch nicht mal um die Sportart oder das Musikinstrument an sich, sondern vielleicht eher was mit der besten Freundin zu unternehmen. Glaube in jungen Jahren ist dieser stetige Wandel ganz normal, vielleicht einfach ein Entwicklungsprozess.

Natürlich darf man Talente und Neigungen fördern, das machen wir auch. Natürlich muss unsere Tochter auch mal ins Tanztraining, obwohl sie keine Lust hat, weil es einfach für die restliche Truppe und die Choreographie sonst nicht fein wäre. Das gehört ja auch dazu, eben ans Team denken!

Auf die Balance kommt es an!

Nach der Schule schnell Essen und die Hausaufgaben erledigen, weil dann der Freizeitstress losgeht? Nein, das versuche ich zu vermeiden. Stress haben wir alle genug, Termine sowieso.

Ich bin kein Experte, ich kann nur schildern, wie ich es sehe. Ich finde Hobbys toll, sie fördern viele Sozialkompetenzen und auch Neigungen, Interessen, Talente der Kinder! Oftmals hält so eine Leidenschaft, wie mein Reiten, ja doch ein Leben lang an.
Aber ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass mehr als zwei Nachmittagstermine, also so feste, schon Stress für das Kind sein können. Die Balance ist wichtig, die Balance zwischen Freispiel, Freizeit und verplanter Zeit, dazu zählen eben auch die Hobbys.
Und über allem sollte der Spaß stehen. Verliert das Kind den Spaß an einem Hobby, sollte man dies auch akzeptieren. Ok, vielleicht nicht gleich nach dem ersten Mal „heute habe ich aber keine Lust“ den Verein kündigen, aber das Kind doch beobachten und seine Signale verstehen. Hat es kein Interesse mehr an dieser Sportart oder gab es nur Ärger mit einem anderen Kind oder dem Trainer? Mag es diese Sportart, aber vielleicht den Verein wechseln? Entspricht es doch nicht so seinem Interesse?
Dann sollte man doch gerade kleineren Kindern die Chance geben, was Neues auszuprobieren oder eine gewisse Langeweile einfach mal aussitzen!

Wer mag, darf seine Erfahrungen gerne teilen. Freue mich drauf.
Eure Bea

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