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Familie – Kinderkunst, take or toss?

Kinderkunst

Kinderkunst!
Manchmal bekomme ich stapelweise Papier, Schnipsel und Pappe mit nach Hause gebracht. Die gesammelten Kunstwerke meiner Kinder aus dem Kindergarten oder aus der Schule. Manchmal auch das, was sie so zwischendurch gestaltet haben.
Ganz ehrlich, klingt schockierend, manchmal würde ich diese Stapel am liebsten gerade in die Tonne hauen. Oft weiß man gar nicht wohin mit dem Haufen Kreativität. Alles aufhängen ist nicht möglich, alles aufbewahren auch nicht. Wohin damit?
Kinderkunst, take or toss?
Heute möchte ich Euch erzählen, wie ich jetzt mit den Werken meiner Kinder umgehe.

take or toss


Letztendlich geht es um die Frage: take or toss? Welche Bilder werden aufbewahrt, welche können entsorgt werden.
Aber, was ich mir seit einiger Zeit bewusst gemacht habe, keinesfalls einfach so irgendwas wegschmeißen. Geht es nicht vorrangig um Wertschätzung? Geht es nicht darum dem Kind Interesse an seiner Arbeit, an seiner Kunst, an seinen Schulaufgaben zu signalisieren?

Auch hier möchte ich ehrlich sein, jeden kleinen Schnipsel, den Mini gerade ausgeschnitten hat, weil sie es einfach momentan toll findet, irgendwas auszuschneiden, hebe ich nicht auf, den entsorge ich heimlich.
Aber Gemaltes, Gebasteltes, Geschriebenes darf nicht einfach entsorgt werden.

So haben wir hier ein Ritual eingeführt. Die heimgebrachten oder hier gestalteten Stapel werden erst einmal in einer Kiste in meinem Büro aufbewahrt. Es sei denn natürlich, es ist für das Kind was ganz Wichtiges dabei, das sehen wir uns direkt an und sprechen darüber. Vielleicht ist es ein Geschenk für Papa, Oma, mich?

Alle paar Wochen setzen die Kinder und ich uns zusammen und schauen, was sich in der Kiste angesammelt hat. Das kostet Zeit, ja. Aber es lohnt sich, sich diese zu nehmen und ist eine tolle Beschäftigung für unverplante Nachmittage, wenn die Stimmung nach einer Weile friedlichem Spiel zu kippen droht.

Es ist sogar richtig schön. Den Kindern habe ich erklärt, dass wir einfach nicht alles aufbewahren können. Bei drei Kindern müssten wir ja anbauen, um die Kinderkunst unterzubringen. Mit dem zeitlichen Abstand betrachten wir die Werke ganz neutral, wir reden darüber, was gemalt oder gebastelt wurde. Was ist besonders schön, was gefällt wem nicht so. Aber möglichst sachlich und das klappt erstaunlich gut! So suchen sich die Kinder die schönsten Werke des letzten gesammelten Zeitraums heraus und diese werden aufgehoben.
Außerdem entsteht eine ganz tolle Kommunikation und ich staune oft über die Kreativität der Kinder oder was dahinter steckt, was ausgedrückt werden sollte. Ganz nebenbei erfährt man doch einiges, was in den kleinen Köpfen gerade so vor sich geht.
Dieses Besprechungsritual habe ich mal in einem Buch gelesen und fand die Idee so toll, dass wir dies nun schon länger so übernommen haben.

Möchten die Kids was entsorgen, das ich als Mama ganz bezaubernd finde, hebe ich es in ihren Erinnerungskisten auf. Worauf ich geachtet habe, dass ich von jeder Phase etwas habe. Die ersten Kritzeleien, die ersten Männchen, die ersten gemalten Bilder, die ersten geschriebenen Wörter usw.

Was uns besonders gut gefällt, wird – bis zur nächsten „Sitzung“ – an den Wänden der Kindermalecke im Wohnzimmer aufgehängt. Danach werden die Werke aufbewahrt oder – aber wirklich ganz weniges – werden dann doch aussortiert. Bilder, die extra für Papa waren, hat er an einer Leiste in der Garage befestigt. Manche Bilder möchten die Kinder auch eine Weile in ihrem Zimmer haben. Die Malecke wird so auch immer wieder neu dekoriert und letztendlich ja sogar ganz oft jahreszeitlich passend. So findet man dort momentan herbstliches Obst und Gemüse und erste Herbstbasteleien.

Kinderkunst aufbewahren

Die Kinder haben vor Jahren schon „Bilderkisten“ bekommen, diese habe ich (über Dawanda) anfertigen lassen. Holzkisten mit Deckel. Hier bewahren die Kinder ihre schönsten Bilder und Bastelarbeiten auf.

Dekorativ im Kinderzimmer, eine schöne, individuelle Erinnerungskiste, auf die man sich auch mal setzen kann, wenn man doch mal darin stöbern möchte.

So haben wir für uns, glaube ich, eine ganz gute Lösung gefunden. Kisten, die jedem Kind gut gefallen und für später einfach hübsche Erinnerungen sind und eine kleine, feine Familienroutine, die uns zusammenbringt, die Werke der Kinder schätzt und ihre Arbeit und Kreativität honoriert und wir entsorgen gemeinsam und heben auf, was gut gefällt!
Auf dem Speicher habe ich aber noch die Erinnerungskisten, wo ich das ein oder andere Kunstwerk, was mir besonders gut gefällt oder was eine „Epoche“ ausdrückt, aufbewahre.

Wie handhabt Ihr das mit der Kinderkunst?

Eure Bea

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Hallo Bea 🙂

    Meine Kleine tut sich da auch sehr schwer, Dinge wegzuwerfen. Ich lasse das ein oder andere dann heimlich verschwinden. Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht freue, wenn sie mir etwas malt, schreibt oder bastelt; aber wie du schon schreibst – es wird einfach zuviel. Wenn ich mit ihr darüber rede, ob ich es wegtun kann, dann hat sie das Gefühl, ich würde es nicht wertschätzen, denn sie hat sich ja schließlich irgendwann einmal Mühe dafür gegeben.
    Es gibt ja auch Dinge, die ich gerne behalte. Wenn ich heute zum Beispiel ein Brieflein in die Hand nehme, das mir meine inzwischen erwachsene Tochter vor 10 Jahren geschrieben hat, dann ist das ganz toll und ich freue mich unheimlich. Wie damals auch ;-). Aber auch hier habe ich nur noch wenige, ausgewählte Dinge behalten.
    Ich glaube, ich versuche es bei Robin mal auf deine Art und Weise. Eine so schöne Kiste, wie ihr sie habt, macht das vielleicht noch mal zu etwas Besonderem für sie …. Danke für deine Tipps 🙂
    Liebe Grüße
    Isabell

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