Skip to content

Familie – zu viel! zu schnell! zu perfekt! Stress!

Mein Jahresvorsatz

Zu Jahresbeginn hatte ich Euch ja erzählt, dass es für mich eigentlich nur einen wirklichen Vorsatz für dieses Jahr gibt. Unseren Alltag zu entschleunigen.
Klappt bislang, nun ja, sie bemühte sich redlich…

Aber ich arbeite dran, in kleinen Schritten, denn ein (leider oft eingefahrener) Alltag lässt sich nur schwer umkrempeln.

Stress

Warum mir dies so wichtig ist? Mal abgesehen davon, dass sich Stress wirklich und nachweislich auf die Gesundheit auswirkt, schadet er dem meinem Familienleben!
Das Gesundheitliche lasse ich jetzt mal außen vor. Aber Fakt ist nun mal, dass ich in Stresssituationen weniger geduldig bin, weniger nachsichtig, weniger auf die Kinder eingehen kann. Gleichzeitig wachsen meine Anforderungen an sie.
„Jetzt zieh´doch endlich die Schuhe an, wir müssen los.“ „Jetzt lauf´ doch mal schneller.“ „Nein, wir suchen jetzt nicht Deine Puppe, es geht auch ohne.“ „Konzentrier´ Dich doch mal.“
Bäm! Schwarz auf Weiß klingt das gar nicht mehr so nett…

Stress. Warum sind wir denn eigentlich so gestresst, wenn diese kleinen Biester uns so glücklich machen und wir dieses Familienleben doch genau so wollen?

Weil alles zu viel, zu schnell und zu perfekt ist. Oder sein muss.
Ich mag diesen Stress nicht mehr, weil er ein entspanntes Familienleben stört.
Also gibt es nur die Lösung: weniger, langsamer und dem Perfektionismus die kalte Schulter zeigen!

weniger, langsamer, unperfekter

Daher habe ich nachgedacht, über Ursachen, wann es hier harmonisch und entspannt läuft und wann der Stress uns einholt und meinen Geduldsfaden drastisch kürzt.

Und das passiert genau dann, wenn der Zeitdruck steigt, weil es zu wenig Freizeit gibt. Damit meine ich „freie Zeit“. Nicht für mich, um etwas „frei“ zu haben, sondern für uns, für die Familie, für die Kinder.
Stress durch zu viele Termine! Schulische Verpflichtungen, Job, Termine wie Elterngespräche und Arztbesuche (immerhin für drei Kinder und mich selbst zu koordinieren) und auch Freizeitaktivitäten!

Man muss ja nur mal einen Blick in die Familienkalender werfen. Ich spreche jetzt nicht mehr nur von uns. Man merkt das ja schon allein daran, wenn man versucht Kinder zum Spielen zu verabreden.
„Ah nee, Montag müssen wir zum Hockey/Tanzen/Reiten!“
„Dienstag ist schlecht, da ist ja eigentlich Fußballtraining.“
„Mittwoch könnte es nach der Musikstunde gehen.“ Das könnte jetzt noch – eigentlich für alle Wochentage – so weitergehen.

Es gibt äußere Faktoren, die mich vielleicht stressen, die ich einfach nicht ändern kann, der Job, Schulbeginn pünktlich um 8 Uhr und so was.
Aber hier hilft mir eine solide Planung, denn am meisten stresst mich die Hektik. Wo habe ich den Schlüssel hingelegt? Eigentlich müsste ich die Wäsche noch anstellen. Oh nee, Stau, wir kommen zu spät. Da jagt ja quas ein Schweißausbruch den nächsten.
Und wieder gibt es bei aller Planung nur die Lösung: mehr Zeit einplanen! Zeit! Prioritäten setzen. Weniger Termine vereinbaren, um genug (Zeit-)Puffer für Dinge zu haben, die sein müssen. Dass mich die 30 Sekunden Schlüsselsuchen in den Tiefen meiner Handtasche, die gefühlt 10 Minuten ausmachen, nicht direkt in Stress versetzt. Dass auch das Glas Orangensaft umfallen darf, ohne dass ich denke: „Oh nein, jetzt muss ich das noch aufputzen, wir kommen zu spät.“ und genau dann das Kind anmotze. Es hat das Glas ja nicht mit Absicht umgestoßen.
Dass ich im Stau auf dem Weg zu einem wichtigen Termin nicht mit Herzrasen im Auto sitze, dadurch geht es ja auch nicht schneller vorwärts, sondern vielleicht einfach das Lied im Radio bewusst höre.

Prioritäten im Sinne der Familie

Wie bei so vielem gilt wohl auch hier: less is more. Denn weniger Termine, bringen mehr Familienzeit. Muss das Kind denn Klavier spielen können? Schön, wenn es das kann. Aber auch schön, wenn es einfach draußen durchs Feld streifen kann und mit Stöcken bewaffnet mit Geschwistern oder Freunden auf Schatzsuche gehen kann.
Natürlich wird auch hier getanzt und geturnt im Verein, aber müssen es immer gleich mehrere Hobbys sein?
Uns tut etwas mehr freie Zeit einfach gut. Zeit, um draußen zu sein, Zeit zum Basteln (ohne, dass ich mir Gedanken über Millionen Schnipsel auf dem Boden machen muss, die gleich gefegt werden wollen, weil wir ja los müssen), auch mal Zeit zu haben, um kuschelnd „Pippi Langstrumpf“ zu gucken.
Muss ich alles tun, um das ich gebeten werde? Hier in der Schule aushelfen, dort im Kindergarten backen… Nein. Muss ich nicht. Mache ich gerne, wenn es wirklich zeitlich passt. Aber nicht mehr, wenn es den Terminkalender um die letzten Puffer füllt!
Dann gehe ich doch lieber mit Coffee to go bewaffnet mit auf Schatzsuche ins Feld!

Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Ich finde vor allem den Punkt in deinem Post wichtig, dass Kinder vor lauter Verpflichtungen keine Zeit mehr haben, sich zum Spielen zu verabreden. Das finde ich wirklich schlimm. Ein oder maximal zwei Nachmittagstermine pro Woche pro Kind reichen meiner Meinung nach aus. Stress ist auch für Kinder unglaublich schädlich. Da finde ich es, genauso wie du, wichtig, den Alltag zu entschleunigen. Kinder sollen einfach nur spielen können.
    Viele Bianca
    https://ladyandmum.blogspot.de

  2. Toller Artikel!
    Mir geht es ähnlich und auch mein Wunsch ist Entschleunigung und mehr freie Zeit für die Familie.
    Also, auf in eine gute und hoffentlich entspannte Woche!

    Liebe Grüße

  3. Liebe Bea, bei mir war der größte Stressfaktor immer der Morgen, weil ich mir selbst Stress mache: man will ja rechtzeitig aus dem Haus kommen. Aber eine gute Vorbereitung Abends und zeitiges Aufstehen und ein bisschen Freiraum morgens „jetzt kümmere ich mich erstmal um mich und die Kinder dürfen noch eine viertel Stunde spielen“ haben mir da ungemein geholfen. Liebe Grüße, Ella

  4. Toller Artikel hab ich so gerne gelesen! Danke, hat Spaß gemacht! Ich bin nur froh, dass es nicht nur mir so geht! Ich hab mir es ebenfalls als Vorsatz genommen die Prioritäten in diesen Jahr bewusst anders zu gewichten mich auf das wesentliche zu konzertieren und vor allem den Augenblick zu genießen …. ohne sieben Schritte im voraus denken zu müssen…. Aber auch für mich alleine zwischen durch Zeit zu nehmen, denn wenns mir gut geht, geht es meinen Mäusen dann um so besser…
    Ganz viele liebe Grüße!!!

  5. Du sprichst mir aus der Seele! Wobei mich das morgendliche Gewusel am meisten stört: wo ist denn nun die Brotdose? Oh nein, das Baby hat die Windel voll gemacht! Nein, du kannst keine Sandalen anziehen, draußen schneit es bei 2 Grad. Da habe ich den Schalter leider noch nicht gefunden und würde mich manchmal gerne zur bockigen Dreijährigen auf den Boden werfen. Wobei, vielleicht hilft das ja?

  6. Ich habe viel zu viel von dem Stress, es fing damit an das ich eine neue Arbeitsstelle hatte und bin allein erziehend. Seid dem werde ich diesen Stress nicht mehr los. Danke für den Beitrag.

    Lg Lisa

  7. Liebe Bea,
    ich habe gerade deinen Text gelesen und bei uns ist es ganz genauso. Am Freitag hatte ich eine Panikattacke.
    Laut Ärztin ausgelöst durch Stress. Die erste und hoffentlich letzte in meinem Leben. Dachte eigentlich, ich kriege das hier alles gut hin. Bin eigentlich eine entspannte Person. Manage den Alltag mit drei Kindern (die super sind), aber auch Hobbys, Termine, Verabredungen haben und manchmal denke ich, ich sitze in einer Art Wochenkalender-Karussell, das sich jede Woche schneller zu drehen scheint und weil es ja für den guten Zweck ist, hilft man auch noch in der Schulbücherei und in der Bastel-AG im Kindergarten, begleitet Ausflüge etc. – weil es ja auch nett ist… nur in Summe ein bißchen zuviel.
    Das ich selbst oder eben das entspannte Familienleben auf der Strecke bleibt ist mir am Freitag klar geworden. Ich habe mir vorgenommen, meinen eigenen Weg wiederzufinden. Und nicht irgendwelchen Anfragen, Terminen, To-Do-Listen hinterher zu hetzen. Mache jetzt erstmal den Computer aus und einen Waldspaziergang. Tut trotzdem gut, einfach mal zu lesen, dass es anderen genauso geht. Alles Gute!

    1. Danke für Deine ehrlichen Worte und alles Gute und viel Kraft für die Zukunft das Vorhaben auch wirklich umzusetzen. Ich kenne das, aber man darf sich selbst und die Familie dabei nicht vergessen. Sei herzlichst gegrüßt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

An den Anfang scrollen