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Familie – warum ich als Mama unbedingt entspannter werden muss!

Entspannte Mama, entspannte Kinder?

Wisst Ihr, was mir manchmal im Weg steht? Mein eigener Perfektionismus! Oh Gott, dieser Perfektionismus, Stärke zum einen, da er mich teilweise wirklich schon weit gebracht hat, Schwäche zum anderen, da er mich wahnsinnig macht. Wahnsinnig, weil meine Ansprüche, vor allem an mich selbst, manchmal ganz schön hoch sind, viel zu hoch sogar im Familienalltag mit drei Kindern!
Manchmal frage ich mich schon auch selbst nach dem Warum. Warum muss man eine Super-Mama sein, eine Super-Ehefrau, die natürlich supergut aussieht, warum muss man einen Super-Haushalt und natürlich auch superbrave Kinder haben?
Ist das denn realistisch?
Mache ich mich nicht selbst verrückt, wenn morgens (und abends und überhaupt) hier alles geputzt und aufgeräumt sein muss? Muss ich wie jemand aus einem Hochglanzmagazin aussehen? Mal abgesehen davon, dass ich von Kleidergröße 34 weit entfernt bin und muss hier alles perfekt laufen?
Passen denn Kinder in so ein (selbst auferlegtes) Raster?
Wäre nicht alles entspannter, wenn man mal fünf gerade sein lässt, die Kissen auf der Couch mal nicht ausgeschüttelt sind und man einfach die bequeme Yogapants anlässt? Entspannte Mama, entspannte Kinder?

Wieder mal den Alltag entzerren


Wie ich mich selbst nerve, wenn ich so angespannt und dadurch viel schneller gereizt und ungeduldig bin/werde. Denn meistens ist es doch so, dass es gerade dann hier auch nicht sauberer oder aufgeräumter ist, sondern abends sich noch Wäscheberge stapeln, die Küche nicht aufgeräumt ist, mich alles Rumstehende noch mehr nervt, sich in meinem Postfach 25348 Mails unbeantwortet befinden, ich zwar den ganzen Tag gearbeitet und doch nichts geschafft habe. Von einem achtsamen Umgang mit den Kindern mal ganz zu schweigen. Mit etwas mehr Entspannung und Gelassenheit geht es tatsächlich auch voran. Meist sogar viel leichter.
Mehr Entschleunigung im Alltag war mein Jahresvorsatz und da arbeite ich noch immer dran.
Und tatsächlich, ich bin ruhiger geworden, manchmal auch schon um einiges gelassener. Nicht immer, es gibt auch die Tage, wo ich in einer Sackgasse stecke, alle Kinder motzen, quengeln, heulen (am besten alle und alles gleichzeitig), es hier aussieht, als hätte eine Bombe eingeschlagen und ich eigentlich nur noch unter Strom stehe. Aber diese Tage werden tatsächlich weniger. Nicht, weil die Arbeit oder der Haushalt weniger wird, nicht weil die Kinder auf einmal nur noch „artig und folgsam“ sind (müssen sie auch gar nicht, sie sollen sich entwickeln und entfalten), sondern weil ich es tatsächlich schaffe, Inseln für mich zu schaffen.
Und hier möchte ich Euch heute mal von meinen Tipps und Tricks erzählen. Lasst mich gern wissen, was Eure Kraftspender sind. Oder seid Ihr generell entspannter, was bestimmte Lebensbereiche angeht?

Yoga oder gar Meditation

Neulich lag ich im Schlafzimmer abends auf der Yogamatte, als mein Mann reinkam, mich da liegen sah und es aus meinem Handy sprach „lasse die aufkommenden Gedanken wie Wolken vorbeiziehen“. Ich hörte, wie er losprusten musste und das Zimmer verließ! Aber es juckte mich gar nicht, denn ich meditierte gerade, 10 Minuten geführte Meditation. Noch vor meiner Mutter-Kind-Kur im vergangenen Jahr, hätte ich mit den vorbeiziehenden, lila Wölkchen auch nichts anfangen können. Mittlerweile kann ich so was mental richtig gut annehmen und mich dabei auch tatsächlich in zehn Minuten komplett entspannen.
Glaube Meditation wäre nicht gegangen ohne Yoga. Seit einigen Woche praktiziere ich wieder täglich Yoga. Manchmal nur ein paar Sonnengrüße oder kurze Einheiten um die fünf Minuten. Manchmal schaffe ich auch eine gute halbe Stunde, dann sogar richtig anstrengend, quasi ein Yoga-Workout.
Ich mag es einfach so gern. Ich mag die Kraft aus dem eigenen Körper, ich mag die sanften, fließenden Bewegungen und ich mag es, dabei wirklich auch (nur) bei mir zu sein.

Da auch mein Tag nur 24 Stunden hat und diese irgendwie meistens noch immer voll sind, schaffe ich mir die Yogainsel morgens. Ja, ich stehe früher auf, nun um 5:30 Uhr und habe die erste halbe Stunde nur für mich. Fenster auf, ab auf die Matte, dann starte ich wirklich viel besser in den Tag. Und es macht mir sogar Spaß, so dass ich mich nicht über das frühere Weckerklingeln ärgere.
Manchmal sind es da eben nur kurze, sanfte Yogasequenzen. Yoga-Workout dann manchmal irgendwann im Laufe des Tages, ja, manchmal auch mit Kindern um mich herum, die sich im dreibeinigen oder herabschauendem Hund üben 😉

Musikhören

Banal, ja, aber effektiv. Bei schlechter Laune einfach mal Musik an. Bringt ziemlich schnell gute Laune. Vielleicht auch mal nicht nur als Hintergrundberieselung, sondern mal mit Kaffee bewaffnet auf die Couch setzen und bewusst das Lieblingslied hören oder das, was einen an einen besonders schönen Moment oder einen Urlaub erinnert. Das geht auch wirklich in wenigen Minuten, wenn die Kinder gerade (mal friedlich) spielen. Hilft mir ungemein.

Oder auch einfach statt Kaffee auf der Couch „abspacken“ und im Wohnzimmer zu einem Lied tanzen und springen.
Ehrlich, probiert´s mal aus. Und nachdem mein Mann mich liegend auf dem Boden mit meinen vorbeiziehenden Wölkchen gesehen hat, kann er auch gerne reinkommen, wenn ich in ein imaginäres Mikrofon trällere 😉

Achtsamkeit

Da ist es wieder, dieses Wort, was momentan so modern wie nie zu sein scheint. Bewusst leben! Ist ein Schlüssel zu ganz vielem. Auch hier helfen mir die kleinen Momente, bewusst essen, langsam und achtsam. Nicht schlingen, während ich gleichzeitig schon wieder zehn andere Dinge tue oder zumindest an diese Dinge denke. Den Weg nach Hause morgens vom Kindergarten alleine und in Ruhe bewusst gehen und die Umgebung wahrnehmen, die Sonne, die schon morgens wärmt, die zwitschernden Vögel, blühender Lavendel mit Hummel-Gesumm in einem Vorgarten. Klingt kitschig? Ja! Und ist wunderschön, in zwei, drei Minuten.
Als Bloggerin schwierig, aber feste Arbeitszeiten einplanen, Homeoffice von dann bis dann. Hier kein Haushalt nebenbei, hier werden Mails beantwortet, Texte geschrieben, Bilder bearbeitet, Social Media bedient. Nach den Arbeitszeiten Handy weg. Abends vielleicht noch ein Post, dann Handy aus. Schwer. Verdammt schwer. Es gibt ja immer so viel Neues im Netzwerk zu entdecken.
Aber den freien Nachmittag kann man so eben viel bewusster wahrnehmen, mit den Kindern malen, basteln, essen, toben, was auch immer. Im Hier und Jetzt. Diese Gabe haben die Kinder ja noch, einfach jetzt zu leben, manchmal einfach ein wenig bei ihnen abgucken.

Glück entsteht oft
durch Aufmerksamkeit in
kleinen Dingen, Unglück oft
durch Vernachlässigung
kleiner Dinge.
(Wilhelm Busch)

Ein entspannendes Bad

Gebe es zu, hier eher Team Dusche. Warum? Weil es einfach schneller geht. Habe aber wieder angefangen ab und an zu baden. Nicht oft, aber dann, wenn ich abends wirklich einfach k.o. bin von einem ganz normalen, wahnsinnigen Wochentag, an dem doch wieder viel zu viel anstand.
Es gibt nichts beruhigenderes und entspannenderes, als abends, wenn die Kids schlafen, sich ein warmes Bad einzulassen, mit Blumen, seinem liebsten Badezusatz, was auch immer, zu verfeinern, sich vielleicht ein Glas Wein zu schnappen und abzutauchen. Auch hier, fast wie einer Meditation, Nichtstun, die Gedanken kommen und gehen lassen.
(Ohne Handy, versteht sich.)

Und wenn Ihr Euch auch mal eine entspannte Auszeit in der Badewanne nehmen wollt und dabei Eurem Körper was Gutes tun wollt, dann habe ich hier noch ein easypeasy DIY-Rezept für das perfekte Detox-Badesalz für Euch!
Mischt 250g Himalajasalz mit 250g Bittersalz (Magnesiumsalz, Epsomsalz) mit 15g Natron. Füllt dies gut verschlossen in ein Glas, dann hält es etwa sechs Monate.
Am besten abends anwenden und einfach etwas Salz ins Badewasser einstreuen.
Das Tolle daran, die Salze leiten Giftstoffe aus dem Körper und lassen die Haut Mineralstoffe aufnehmen. Am besten danach ruhen.

Ein Buch lesen

In unserem Holland-Urlaub habe ich endlich mal wieder gelesen. Keinen Blog, kein Online-Magazin, ein Buch. Das auch noch aus Papier!
Ich lag im Liegestuhl und habe gelesen, mich ganz in die Geschichte vertieft. Entspannung pur.
So habe ich mir wirklich vorgenommen wieder mehr zu lesen. Aktuell sympathisiere ich zwar nicht mit Roman-Heldinnen, sondern lese viel über den Lebensstil der Skandinavier, die das achtsame, einfache und glücklichere Leben scheinbar besser drauf haben als wir. Ob es „Hygge“ bei den Dänen ist oder „Lagome“ bei den Schweden. Natur, Ruhe, Achtsamkeit, Simplizität, Freunde, bewusst und einfach leben, darum geht es. Und erstaunlicherweise haben sie eine viel bessere Work-Life-Balance als wir. Wirklich inspirierend für mich gerade.

Aktuell lese ich Lagom – Das schwedische Hygge* vom Knesebeck Verlag.

Aus Dänemark stammt ja, wie schon kurz erwähnt, „Hygge“. Auf den ersten Blick denkt man dabei an Gemütlichkeit, Nähe und entspanntes Zusammenleben. Aber die tiefere Bedeutung liegt darin, im Hier und Jetzt zu leben und damit auch glücklich zu sein, ohne nach immer mehr zu streben. Aus Schweden kommt jetzt „Lagom“, der schwedische Lebensstil setzt sich aus sozialem Bewusstsein, maßvollem Leben und Nachhaltigkeit zusammen. Dies wird in dem Buch beschrieben. Man findet darin auch wunderschöne Bilder. Unterteilt ist das Buch in die Gefühlswelt, dann kommt das Essen, die Einrichtung und das soziale Miteinander sowie die Natur. Minimalismus, mit dem Zufriedensein, was man hat, mehr (auch gesellschaftliche) Rücksichtnahme. Ein absolut empfehlenswertes Buch, in dem ich auch gern nachschlage, genauso übrigens auch in meinem Hygge-Buch.

Und tatsächlich, wenn ich entspannter und mehr in mir ruhend bin, bringen mich auch Geschrei und Gezanke der Kinder nicht so schnell auf die Palme. Abends kann ich auch ins Bett gehen, wenn die Kissen auf der Couch nicht akkurat liegen. Und ja, in meiner Yogahose fühle ich mich sauwohl. Und für die Kinder gibt es doch nichts Wichtigeres als eine zufriedene Mama, die sie achtsam auf ihrem Lebensweg begleitet, oder?

Nur wer für den
Augenblick lebt, lebt für
die Zukunft.
(Heinrich v. Kleist)

Eure Bea

*Rezensionsexemplar und Affiliate-Links
zu Amazon-Partnerprogramm.

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Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Hach BEA…du sprichst mir mal wieder total aus der Seele. Im Moment bin ich auch mal wieder ganz schön am Rudern mit meinen drei „Monstern“. Und wieder bin ich an einem Punkt, wo ich mich frage, wie ich das alles bewältigen soll und vergesse MICH dabei völlig ? Und du hast recht – genau DAS ist das Problem. Also – aufhören zu jammern, aufhören zu grübeln – aufstehen, tief durchatmen und MIR erstmal was Gutes tun ? Und das bitte TÄGLICH!!!

    Danke für deine hilfreichen und stärkenden Worte, liebe Bea.

    Ich wünsche dir einen schönen und entspannten Tag.
    Herzliche Grüße,
    Nicole

    1. Liebe Nicole,
      lieben Dank für Dein Feedback zu meinem Artikel, es freut mich immer sehr, wenn Ihr Euch in meinen Worten wiederfindet und/oder ich an der ein oder anderen Stellen ein ganz bisschen inspirieren kann. Es erfindet ja niemand das Rad neu, aber manchmal erinnert zu werden etwas an sich selbst zu denken, schadet ja nicht.
      Dir auch einen schönen Tag und liebe Grüße
      Bea

  2. Du hast so Recht!
    Ich habe auch drei Kinder (6,3 und 10Monate) und bin momentan im Referendariat und lerne für mein zweites Examen und bin grundsätzlich gestresst…aber wie du schon schreibst man ist meistens selbst schuld weil man unbedingt noch aufräumen will, endlich mal Kleiderschränke ausmisten, Fotoalben aktualisieren und das alles am Besten noch heute!
    Nicht zu vergessen, dass ich mir ständig Dinge vornehme die noch mehr Stress bedeuten!
    Dein Text motiviert mich aber wirklich dazu es einfach mal mit mehr Pausen für mich zu versuchen…vielen Dank dafür, gleich morgen werde ich deine Tipps ausprobieren (wobei ich niemals um 5.30 aufstehen könnte ?)
    Liebe Grüße

    1. Danke für Deine Worte! Es muss ja nicht 5:30 sein… 😉 Es freut mich, dass ich vielleicht einfach wieder das Bewusstsein für die kleinen, eigenen Inseln schärfen konnte! Sei lieb gegrüßt von Bea

  3. Danke für den tollen Text. Das ist genau eins meiner aktuellen Themen… Ich brauche dringend mehr Zeit für mich, denn ich habe momentan das Gefühl nicht mehr ich selbst zu sein, sondern nur noch für alle zu funktionieren. Das ist auf Dauer nicht gut.
    Daher versuche ich zumindest an manchen Tagen auch einfach die Zeit, in der die große im Kindergarten ist und die Kleine schläft, einfach nichts für den Haushalt zu tun, sondern ein bisschen was für mich zu machen. Geht natürlich nicht immer, aber hin und wieder muss das sein.
    Ganz toll fand ich letzte Woche einen Massagetermin, den mir meine Hebamme zum Abschied geschenkt hatte. Einfach klasse!!!
    Herzliche Grüße ?

  4. Liebe Bea,

    danke für deinen Text. Ich stehe im Moment so unter Strom, dass es mir trotz Wollen sehr schwer fällt, runterzukommen. Deine Worte haben mir gutgetan, durchatmen, langsam machen und der Rest wird sich finden.

    Liebe Grüße
    Constanze

    1. Liebe Constanze, es ist schwer, auch für mich und ich muss wirklich daran arbeiten, aber es fällt mir leichter und es wird so langsam insgesamt ruhiger, ich bin ruhiger. Danke für Deine Worte und ich freue mich, dass Dir der Beitrag gut getan hat. Vielleicht ist es ein kleiner Anreiz mit wenigen Minuten für Dich anzufangen. Liebst Bea

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