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Familie – nach zehn Tagen Quarantänelager über Vereinbarkeit Familie & Beruf philosophieren

Nach zehn Tagen Quarantänelager

Juhuu! Das Krankenlager (hier nachlesen) ist aufgehoben. Alle Kinder sind wieder in Schule oder Kindergarten und so langsam kehrt hier wieder der Alltag ein. Nach zehn Tagen Quarantänelager ist Mama wieder allein zu Haus!
Tatsächlich habe ich den ersten Tag nur mit Ordnung-Machen und dem Abarbeiten aufgelaufender Emails verbracht.

nach zehn Tagen Quarantänelager
Bild: pixabay
Jetzt freue ich mich wirklich über den alltäglichen Wahnsinn, auch wenn dieser morgens wieder verdammt früh beginnt und der Kaffeekonsum steigt.
Aber ich kann – notfalls im Pyjama mit Laptop auf dem Schoß und Kaffee in der Hand – von der Couch aus arbeiten. Auf einmal weiß ich das Homeoffice wieder zu schätzen. Trotz kranker Kinder konnten wichtige Terminsachen am Abend abgearbeitet werden, alles andere wurde verschoben und muss eben jetzt nachgeholt werden. Aber ich konnte meine kranken Kinder betreuen. Und das ist verdammter Luxus!

Als alle wieder morgens das Haus verlassen haben und ich so mit Laptop da saß, schossen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Diese versuche ich hier mal zu ordnen und vielleicht findet sich ja die ein oder andere wieder. Ich schreibe jetzt bewusst „die“, glaube es tatsächlich so ein Mütter- bzw. Frauenthema.

Vereinbarkeit von Familie & Beruf

Während der Erziehungszeit, vor nun fast sechs Jahren, habe ich mit dem Blog hier angefangen, um ein kreatives Ventil zu haben. Einen Ausgleich zum Mamaalltag. Dass sich LifestyleMommy zu dem entwickelt, was es ist, konnte niemand ahnen. So bin ich nach der Erziehungszeit nicht in den eigentlichen Job zurückgekehrt, da dies auch nicht mit der Kinderbetreuung vereinbar war (zumindest nicht so, wie wir uns das als Familie vorstellten) und habe hiermit weitergemacht.

Vereinbarkeit Familie & Beruf
Bild: pixabay
Freie Zeiteinteilung, dem Schreiben und Texten (einer kleinen Leidenschaft!) nachgehen und das von zu Hause aus, hat definitiv Vorteile. Allein zehn Tage drei nacheinander erkrankte Kinder betreuen zu können ohne sich gänzlich zerreißen zu müssen, das ist schon toll.
Aber es ist auch nicht immer einfach selbständig von zu Hause aus zu arbeiten. Es vermischt sich doch oft Privat- und Berufsleben. Vielleicht weil man morgens nicht das Haus verlässt, hier die Tür zu macht und Familie für eine gewisse Zeit hinter sich lässt. Anders herum schließt du nachmittags aber auch nicht die Bürotür zu und lässt Arbeit Arbeit sein. Es gibt also manchmal keinen wirklichen Feierabend.

Zudem habe ich nun voll eine private Krankenversicherung zu zahlen, Steuern für jeden Werbeartikel und über die Altersvorsorge sollte man sich ja auch so seine Gedanken machen. Wenn ich manchmal in der Zeitung das Wort „Altersarmut“ lese, muss ich schlucken. Nicht, dass ich da wirklich Angst vor hätte, aber es ist nun mal so, dass viele Mütter nur Teilzeit arbeiten oder eben von zu Hause aus, das macht sich bei der Rente ja schon bemerkbar. Kurze Memo an mich: Papierkram ordnen und mal Finanzstatus checken und Vorsorge besser planen!

So habe ich eigentlich beschlossen in meinen Beruf zurückzukehren und im Nebenerwerb weiter zu bloggen.
Nach eigentlich kommt aber, oder?
Aber (!) nach diesen zehn Tagen frage ich mich ernsthaft, wie das alles funktionieren soll. Mein Mann wird nun häufig im Ausland sein, die Hausaufgabenbetreuung in den Schulen ist nicht das, was ich mir wünschen würde und ein 5-Personen-Haushalt bleibt ja weiterhin bestehen.
Und dann der Spagat zwischen langer Fahrtzeit ins Büro, Arbeits- und Familienleben – handelbar, so lange eben nichts Außerplanmäßiges eintritt. Dann darf niemand krank werden, dann darf ich nicht nächtelang wach sein und Waden wickeln und es wird Einschnitte im Nachmittagsprogramm der Kinder geben.
Homeoffice, Vereinbarkeit Familie & Beruf?
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nie einfach, das weiß ich. Aber sollte ich dann nicht doch noch etwas so weitermachen und neben dem Bloggen mehr Aufträge von Verlagen als freie Redakteurin annehmen?

Wo will ich beruflich hin?

Wo ich nun beruflich hin möchte, das frage ich mich in letzter Zeit tatsächlich öfters. Vielleicht geht es Euch manchmal auch so?!

Bestimmt wäre es manches Mal einfacher ins Büro zu fahren und dem oft herrschenden Familienchaos für einige Stunden zu „entfliehen“. Dann muss ich wieder an den Spruch denken: „Days are long, years are short.“ Ja, die Tage mit Kindern, vor allem kranken und quengelnden Kindern ziehen sich manchmal wie Kaugummi und ich sehne den Abend herbei, wenn Ruhe einkehrt und alle schlafen. Aber die Jahre vergehen so schnell, sie werden so schnell groß. Das sind sie ja teilweise auch schon und werden immer selbständiger. Was ich sagen will, wir haben das Abenteuer Familie ja nicht begonnen, um es nicht wirklich zu leben. Ich möchte ja meine Kinder aufwachsen sehen, für sie da sein, ja, auch wenn sie manchmal echt nerven. Auch der Große ist eigentlich noch klein und der Besuch des Gymnasiums ist auch ein neuer Lebensabschnitt, bei dem es viel zu verdauen gibt. Da will ich nicht erst abends ausgebrannt heim kommen und keinen Nerv mehr für schulische Belange haben. Das Thema Pubertät, was noch auf uns zukommen wird, ist auch so was… Probleme werden nicht weniger, nur anders.

Schade, dass die Arbeit einer Mutter noch immer gesellschaftlich so wenig anerkannt ist. Damit meine ich jetzt kein Homeoffice, keine Selbständigkeit, kein Bloggen, ich meine die reine Arbeit einer „Vollzeitmama“, die ist so viel wert und oft viel anstrengender als jeder Auftrag oder jeder Job.

Vereinbarkeit Familie & Beruf
Bild: pixabay
Eigentlich gibt es doch nichts Schöneres als hier zu sein und nach zehn Tagen Quarantänelager vielleicht erst mal mit einem Kaffee in Ruhe in den Tag zu starten, statt genervt im Berufsverkehr zu stehen.
Da ist es wieder das „eigentlich“.
Wenn doch nur nicht das „aber“ mit Finanzen, Rente, Gesellschaftsdenken käme…

Wo will ich beruflich hin?
Ich halte Euch auf dem Laufenden…

Eure Bea

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

    1. Danke Frauke! Finde es auch schwer, weil sich das Bloggen so wandelt und das tägliche „Influencen“ in Instastories ist nicht DAS für mich…
      Mal sehen, wo die Reise hingeht, aber freut mich, dass Du die wirren Gedanken nachvollziehen kannst.
      Liebe Grüße

    1. Danke für den Link, das spiegelt genau meine Sorgen wieder. Die adrette 50er-Jahre-Hausfrau mit Job on top und trotzdem altersarm 🙂
      Bin gespannt, ob Pläne aus der Autoindustrie hier funktionieren.
      Sei lieb gegrüßt!

  1. Ich bin gespannt wie es bei Dir weitergeht.
    Für mich und unsere Familie haben wir eine gute Balance gefunden, was seit einem Jahr sehr gut funktioniert ( meistens ?)
    Hätte ich früher so machen sollen, aber es ist wie es ist.
    Alles Gute!

    1. Danke für Deine Worte. Magst du teilen, welche Lösung für Euch funktioniert? Also nur, wenn es dir nicht zu persönlich ist, aber vielleicht hast du ja einen Tipp für Zeitmanagement und Co.?!
      Liebe Grüße
      Bea

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